Biscuit Teacher and Star Candy

Allgemeines:

  • Titel: 건빵선생과 별사탕 (= Panzerkeks-Lehrer und Stern-Bonbon)
  • Auch bekannt als: Hello My Teacher / Hardtack Teacher und Sugar Candy
  • Folgen: 16, jeweils etwa 60 Minuten (Auf YouTube: 48, jeweils etwa 20 Minuten)
  • Fernsehsender: SBS
  • Sendezeitraum: April bis Juni 2005
  • Streaming: SBS (YouTube) (mit deutschen Untertiteln. Leider sind sie meist automatisch übersetzt, doch stört das wenig).
    Hier ein Beispiel, wenn die Übersetzung seltsam wird (ist aber nur sehr sehr selten der Fall):
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Genre/Kategorien:

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  • Drebuch: Park Kye-ok, Kim Jung-ah
  • Regie: Oh Jong-rok, Kim Hyung-shik
  • Produktion:
    – Ausführende Produzenten: Moon Jung-soo, Teddy Hoon-tak Jung, Jang Jin-wook
  • – Produzenten: Kim Yang, Noh Jun-kyu
    – Produktionsfirma: SidusHQ
  • Vertrieb: SBS
Na Bo-ri war in der High School eine Legende als Unruhestifterin und Schlägerin. Nachdem sie zahlreiche Schwierigkeiten überwunden hat, bekommt sie einen Job als Aushilfslehrerin an ihrer alten Highschool. Sie freut sich darauf, ihren alten Lehrer Ji Hyun-woo wiederzusehen, in den sie seit Jahren verknallt ist. Doch Park Tae-in, ein Unruhestifter in ihrer Klasse, bringt sie immer wieder in Schwierigkeiten. Durch eine Reihe komplizierter Ereignisse fühlt er sich allmählich zu ihr hingezogen. (SBS)

Bewertungen:

IMDbAsian WikiMy Drama List
7,2887,4

Da die Serie schon etwas älter ist und hier nicht auf offiziellen Stremingkanälen (SBS auf YouTube zähle ich nicht dazu) ausgestrahlt wird, hat sich leider niemand die Mühe gemacht herauszusuchen, welche Nominierungen es für die Serie gab, deshalb fehlen diese Angaben.

Biscuit Teacher and Star Candy fängt zunächst wie eine völlig überdrehte Komödie an. Die Serie wirkt wie “Fuck You Goethe” auf Koreanisch. Doch dann verliert sie leider diesen komödienhaften Teil nach etwa einem Drittel und wird zu einem Schul-Drama und Liebes-Drama.

Das ist sehr schade, denn der Anfang dieser Serie ist sehr speziell und dadurch etwas Besonderes. Es wäre schön gewesen, wenn sie diesen Witz bis zum Ende durchgehalten hätten.

Dennoch ist die Serie sehr spannend und sehenswert, vor allem auch wegen der großartigen Dartseller. Aus den letzten beiden Folgen hätte man jedoch eine machen können.

Trailer:

Leider gibt es keine Trailer mehr zu dieser Serie, deshalb hier die ersten 20 Minuten mit deutschen Untertiteln (zuschaltbar):

[CC/FULL] Biscuit Teacher and Star Candy EP01 (1/3) | 건빵선생과별사탕

Beschreibung:

Na Bo-ri (Gong Hyo-jin) war in der High School (Gymnasium) eine Legende als Unruhestifterin und Schlägerin. Sie musste sogar ohne Abschluss die Schule verlassen.

Dennoch bekommt Na Bo-ri ihr Leben in den Griff und kann sogar studieren. Sie wird Lehrerin. Ihr ergeiziges Ziel ist es, an ihrer alten Schule, von der sie geflogen ist, wieder zu unterrichten um ihren ehemaligen Kunstlehrer, Ji Hyun-woo (Kim Da-hyun), wieder zu sehen. In ihn ist sie seit ihrer Schulzeit, seit 6 Jahren verliebt.

Da noch jeder weiß, welch schrecklichen Schülerin sie einst war, möchte ihre ehemalige High School (Gymnasium) sie nicht einstellen. Doch Ji Hyun-woo überredet seine Schwester, die nun die Rektorin der Schule ist, Na Bo-ri einzustellen. Denn eben weil Na Bo-ri einst ein derart aufsässiges Mädchen war, kann sie vielleicht mit Park Tae-in (Gong Yoo) fertig wereden, dem Sohn der Rektorin. Er ist ein Schüler der Oberstufe und verursacht ständig Probleme. Da die rektorin nicht mehr aus und ein weiß, was Tae-in angeht, lässt sie sich darauf ein und stellt Na Bo-ri mit der Auflage ein, dass sie sofort gefeuert wird, wenn Tae-in Unruhe stiftet. Und so wird Na Bo-ri die Klassenlehrerin der Klasse von Tae-in, der zudem schlimmsten Klasse der Schule.

Mit ungewöhnlichem Einsatz schafft es Na Bo-ri nicht gefeuert zu werden, obwohl ihre Schülerinnen und Schüler – allen voran Tae-in – sie immer wieder in unangenehme Situstionen bringen. Ji Hyun-woo, der ebnfalls seit 6 Jahren in Na Bo-ri verliebt ist, hilft ihr und beide könnten sich näher kommen, wäre da nicht Tae-in, der gleichfalls Gefühle für Na Bo-ri entwickelt.

Zum Namen der Serie – Warum “Biscuit” und “Star Candy”?

Im Original heißt die Serie 건빵선생과 별사탕. Das spricht man in etwa: Konbang Sonsäng-gwa Bjolsatang. Bjolsatang (별사탕) ist ein Bonbon in Sternenform (Englisch: Star Candy). Interessanter ist der erste Teil, der hier “falsch” (weil zu frei) übersetzt wurde. Sonsäng heißt Lehrer (Teacher), doch Konbang (건빵) übersetzt man ins Deutsche mit „Panzerkeks“ oder auf Englisch “Hardtack”. „Biscuit“ weckt fasche Assoziationen. Konbang sind für die koreanische Arme hergestellte sehr harte und besonders lang haltbare Kekse aus Wasser und Mehl (ohne Zucker). Laut koreanischem Wikipedia, sind sie nur mit den Stern-Bonbons zusammen genießbar, die es ebenfalls als Beilage einer Armeeration gibt.

Panzerkekse werden in Korea unter anderem aus Gerste hergestellt. Unsere Heldin heißt Na Bo-ri  (나보리) und „Bo-ri“ (보리) heißt auf Koreanisch Gerste.

Auf dem Bild steht als Name für die Kekse 보리건빵 (Bo-ri Konbang), also Gerstenpanzerkekse.

Konbang (건빵) übersetzt Google auch mit „Zähigkeit“. Das heißt die Konbang-Lehrerin ist eine besonders zähe, widerstandsfähige Lehrerin. Ein Konbang (건빵) ist aber auch ein Soldat, der nicht in der Armee ist.

Auf dem Bild steht als Name für die Kekse 보리건빵 (Bo-ri Konbang), also Gerstenpanzerkekse. (Originalbild: Wikipedia)
Bjolsatang (별사탕), Sternenzucker (Stern-Bonbon). (Original Bildquelle: Wikipedia)

Bjolsatang (별사탕), Sternenzucker (Stern-Bonbon) kommt ursprünglich aus Japan und heißt dort Konpeitō (金平糖, こんぺいとう). Auch dort ist Kompeito Teil der Armeeration eines Soldaten.

Konpeito findet aber auch oft bei verschiedenen Feiern, wie Hochzeit und Geburt, Verwendung. Bei diesen Feierlichkeiten werden gerne Sternen-Bonbons (Kompeito) in kunstvollen Bonbonschachteln verschenkt. Sie werden aber auch als Geschenk für Gebete in Schreinen und Tempeln gegeben, weil Stern-Bonbons auch ein Glückssymbol sind. Die japanische Kaiserfamilie verwendet diese Sternbonbon-Schachteln seit über 130 Jahren als offizielles Willkommensgeschenk.

Na Bo-ri erklärt in Folge 15 warum sie Tae-in als “Star Candy”, als Sternenzucker bezeichnet: Sie wollte seinen wahren nicht ´nennen, wenn sie über ihn vor ihrer Klasse redet, also hat sie ihn Sernenzucker genannt. Da Sternenzucker auch ein Glücksbringer ist, istr er ihr Glücksbringer.

Quellenangaben:

Fun Fact: Das tatsächliche Alter der Strars:

In der Serie ist Na Bo-ri 6 Jahre älter als Tae-in. In Folge 15 ist er 20 (also volljährig) und sie 26. Doch sind das nicht die tatsächlichen Alter der Stars. Ich habe sie im folgenden bei ihren Filmnamen genannt, um niemenden mit zu vielen Namen zu verwirren.

Die Serie spielt 2005, also habe ich das Alter für 2005 angegeben (und nur das Geburtsjahr beachtet):

  • Na Bo-ri (Gong Hyo-jin, geboren am 4. April 1980): 25 Jahre alt
  • Park Tae-in (Gong Yoo/Gong Ji-cheol, geboren am 10. Juli 1979): 26 Jahre alt (!!!)

Der ”Schüler” Tae-in ist also in Wirklichkeit 1 Jahr älter als die “Lehrerin” Na Bo-ri!

  • Ji Hyun-woo (Kim Da-hyun/Kim Se-hyun, geboren am am 1. Januar 1980): 25 Jahre alt

Auch ist der “Lehrer” Ji Hyun-woo in Wirklichkeit genauso alt wie seine “Schülerin” Na Bo-ri! (und jünger als sein “kleiner Bruder” Tae-in).

Ich schätze, das musste so sein, um die Moralwächter etwas zu besänftigen, denn die Liebe zwischen Lehrer(in) und Schüler(in) ist – auch bei uns – etwas, das man selten gut heißt.

  • Chae Eun-seong (Oh Yoon-ah, geboren am 14. Oktober 1980): 24 Jahre alt (zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung)

Eun-seong ist tatsächlich etwas jünger als Na Bo-ri, obwohl sie behauptet 30 zu sein und deutlich älter.

Die Darsteller

Die Hauptpersonen

  • Gong Hyo-jin als Na Bori: Hyun-woos ehemalige Schülerin, die im dritten Jahr als Klassenlehrerin an der Jeongseok High School unterrichtet, war in ihrer Schulzeit eine legendäre Unruhestifterin, die letztlich von der Schule verwiesen wurde. Nun bewirbt sie sich – 6 Jahre nach ihrem Rauswurf – als Aushilfslehrerin an der Jeongseok High School, um in der Nähe des Lehrers zu sein, in den sie sich einst verliebte. Auf Grund ihrer Vergangeheit wird sie jedoch an der Schule nicht respektiert oder akzeptiert und muss hart kämpfen. Besonders Tae-in, der Sohn der Schulbesitzerin (Direktorin) sorgt für Ärger.
  • Gong Yoo als Park Tae-in: ein Problemkind, der Sohn der Schuldirektorin und der Neffe von Hyun-woo. Er verursacht ständig Ärger und Probleme. Na Bo-ri wird mit der Auflage Lehrerin, in in den Griff zu bekommen, sonst fliegt sie. Zunächst versucht Park Tae-in alles, damit Na Bo-ri von der Schule verwiesen wird, doch dann verliebt er sich in sie.
  • Kim Da-hyun als Ji Hyunwoo: Als Bo-ri eine problematische Highschool-Schülerin war, war er der Lehrer, zu dem sie aufblickte und in den sie sich verliebte. Na Bo-ri wollte deshalb auch wie er Lehrer werden. Hyun-woo ist der Bruder der Schuldirektorin und der Enkel des Gründers der Schule. Eigentlich hätte er die Schule leiten sollen und nicht seine Schwester, doch er fühlte sich unfähig und wollte lieber malen, als eine Schule zu leiten.
  • Choi Yeo-jin als No Jemma: Die Tochter einer reichen Bohnenpulver-Hersteller-Familie. Tae-in ist ihr Ein und Alles. Sie hat es sich in Kopf gesetzt, dass er einmal ihr Ehemann sein wird und sie gemeinsam Kinder bekommen – obwohl Tae-in nicht in sie verliebt ist. Sie versucht alles, damit Na Bo-ri von der Schule fliegt und aus dem Leben von Tae-in verschwindet.

Familienmitglieder von Na Bo-ri oder Tae-in

  • Lee Yoon-ji als Na Seon-jae: Na Bo-ri’s jüngere Schwester. Eine Medizinstudentin im dritten Jahr
  • Geum Bo-ra als Bae Yi-da: Na Bo-ri’s Mutter
  • Lee Jae-yong als Mönch: Na Bo-ri’s Vater
  • Yang Geum-seok als Ji Young-ae: Tae-in’s Stiefmutter und Hyun-woos Schwester. Sie ist die Direktorin der Jeongseok High School (Foundation).
  • Lee Hyo-jung als Park Joong-seop: Tae-in’s Vater. Direktor des Jeongseok-Universitätskrankenhauses.
  • Seo Jun-young als Park Jae-in: Tae-in’s Halbbruder

Sonstige:

  • Oh Yoon-ah als Chae Eun-seong: Hyun-woos erste Liebe und Verlobte aus reichem Hause. Ji Young-aes Freundin.

Lehrer und Co

  • Jo Hyung-ki als Dong Chil-hwan: Der Schulleiter. Er war einst derjenige, der Na Bo-ri immer hart bestrafte weil sie ihm als Schülerin immer wieder Schwierigkeiten bereitete. Jetzt ist sie ihm ein Dorn im Auge.
  • Park In-hwan als Hwang Gap-soo: Eine Grundschullehrer und stellvertretender Schulleiter.
  • Jo Sang-ki als Nam Seong-ki: Ein Biologielehrer
  • Kim Yoon-kyung als Oh Joo-yeon: Eine Englischlehrerin
  • Hyun Young als Jo Ji-ah: Eine Sportlehrerin

Die Schülerinnen und Schüler

  • Jung Eui-chul als Choi Chang-il: gehört zu Taeins besten Freunden. Er ist sehr still und hat ein Aneurysma im Gehirn. Spitzname “Wook”.
  • Jung Gyu-woon als Lee Ho-joon: gehört zu Taeins besten Freunden. Er hat seine Familie bei einem Unfall verloren und arbeitet in einem Teilzeitjob um die Krankenhausrechnungen für seinen einzigen verbliebenen Neffen zu bezahlen.
  • Go Joon-hee (Kim Eun-joo) als Kim Sun-ah: Eine Schülerin, die von Jem-mas Clique gemobbt wird und dann auf Abwege gerät.
  • Jang Hee-jin als Oh Eun-byul: Eine Schülerin, die fast kein Selbstwertgefühl hat und es als Ehre betrachtet, mit Jem-ma und deren Clique herumzuhängen.
  • Kang Do-han als Lee Yoo-jin: gehört zu Taeins besten Freunden
  • Park Hyo-jun als Oh Sangtae: Die selbsternannte Nr. 1 der Jeongseok High School.
  • Lee Eun als Yeo Se-ra: Eine Kampfsportschülerin
  • Cha Seo-rin als Lee Hye-bin: Eine Highschool-Schülerin mit schweren Symptomen der Prinzessinnenkrankheit.
  • Shin Ah als Kang Ri-ping: Jem-mas beste Freundin
  • Park Ki-young als Bang Soo-hyun: gehört zu Taeins besten Freunden
  • Yoo Da-in als Da-in: Sie liebt Choi Chang il.
  • Ham Eun-jung als selbstmordgefährdete Musterschülerin
  • Shin Hyun-tak als Park Man-chang
  • Ki Moo als Choi Hoon
  • Jang Ji-woo als Lee Jang-baek
  • Nam Chang-hee als Kim Baek-joon
  • Song Jin-yeong als Jo Pil
  • Han Yu-ra als Yeji
  • Choi Sang-Hak als Moon Yeop
  • Jo Han-na als Bae Pil-soon
  • Yang Joo-ho als Kim Yeong-song

Musik:

내게로 오는길 (내게로 오는길)

Die Prügelstrafe in Südkorea

Interessanterweise gibt es in Nordkorea keine Prügelstrafe – und gab es auch nie.

Leider gehörte für viele Koreaner die Prügelstrafe zum konfuzianischen Erziehungsstil. Erst im Januar 2021 wurde sie in ganz Korea verboten – sowohl an den Schulen als auch im Elternhaus.

Bis 2021 waren auch kollektive Strafen üblich:

Im Moment wünsche ich mir, dass meine südkoreanischen Lehrer aufhören würden, uns zu schlagen. Sie tragen immer einen Stock und schlagen uns, wenn wir unsere Hausaufgaben nicht machen. Das macht mir wirklich Angst. Ich dachte, gute Kinder sollten nicht geschlagen werden , aber wenn einer etwas falsch macht, bestrafen die Lehrer die gesamte Klasse kollektiv”, sagte Kim. (corpun.com, 2007)

Interessanterweise war die direkte körperliche Züchtigung wohl schon seit 1997 eigentlich verboten, aber man hielt sich wohl nicht gerne daran. Im 10mag lesen wir noch 2015:

“Am 3. Januar 1999 wurde in der Korea Times ein Meinungsartikel mit dem Titel “Teachers, Cheer Up” veröffentlicht. Er wurde von Tae-hwan Choi geschrieben, damals Englischlehrer an der Kukje High School in Gwangju. Der Artikel befasste sich mit Problemen, die nach dem Verbot der so genannten direkten körperlichen Züchtigung in koreanischen Schulen Mitte der 1990er Jahre aufgetreten waren. Die koreanischen Gesetze unterscheiden zwischen direkter und indirekter körperlicher Züchtigung. Direkte körperliche Züchtigung umfasst jede Art von Schlägen; indirekte körperliche Züchtigung bezieht sich auf alle anderen Methoden, mit denen den Schülern zur Bestrafung körperliche Schmerzen oder Stress zugefügt werden, z. B. das Halten von Stresspositionen, Übungen usw. Obwohl die Durchsetzung des Verbots nach wie vor uneinheitlich ist, ist die direkte körperliche Züchtigung technisch gesehen seit den neunziger Jahren verboten. In dem Artikel beklagt Choi den schwindenden Respekt vor Lehrern, der angeblich auf das Verbot zurückzuführen sei.
In der Zeit zwischen dem Verbot und Chois Artikel gab es mehrere Fälle, in denen Schüler als Vergeltung für selbst “milde” körperliche Züchtigung die Polizei riefen, eine Situation, die zeitweise die Fähigkeit der Lehrer zur Durchführung des Unterrichts beeinträchtigte. Obwohl der 18. Artikel des Grund- und Sekundarschulgesetzes von 1997 eine Garantie für die Menschenrechte der Schüler fordert, heißt es dort, dass die Schulleitung Disziplinarmaßnahmen ergreifen kann, “die für die Erziehung notwendig sind”. Aufgrund des subjektiven Charakters des Begriffs “notwendig” kam es zu Konflikten. Chois Artikel machte deutlich, wie unterschiedlich die Koreaner den Begriff interpretieren. Choi rief die Lehrer in erster Linie dazu auf, nicht emotional auf das Fehlverhalten von Schülern zu reagieren, deutete aber auch an, dass die rechtliche Möglichkeit, direkte körperliche Strafen zu verhängen – unabhängig davon, ob sie von den Eltern der Schüler unterstützt werden oder nicht – für die Lehrer unerlässlich ist, um ihre “Würde” zu wahren.”

Es gab schon früher Versuche Körperliche Bestrafungen in Schulen abzuschaffen. So lesen wir weiter im 10mag:

“Ende August 2010 erließ der Bildungsbeauftragte von Seoul, No-hyun Kwak, ein pauschales Verbot aller Formen körperlicher Bestrafung. Im Oktober desselben Jahres folgte die Provinz Gyeonggi diesem Beispiel, indem sie ihr eigenes Verbot verhängte und ein anreizbasiertes Disziplinarsystem namens „Green Mileage“ entwickelte, sowie Beratungsberater zur Verfügung stellte und die Family and Education Rights Support Group initiierte.”

“Trotz der Unterstützung der Eltern wurde das Verbot jeglicher körperlicher Züchtigung nur Monate später revidiert. […] Auf der Suche nach einem Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern der körperlichen Züchtigung änderte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie die Politik Seouls von einem Verbot jeglicher körperlicher Züchtigung zu einem Verbot nur der direkten körperlichen Züchtigung. Die Änderung des Ministeriums stieß nicht nur beim Superintendenten von Seoul auf Widerstand, sondern auch bei den Bildungsbehörden der Provinzen Gyeonggi, Gangwon und Nord-Jeolla sowie bei der Nationalen Menschenrechtskommission, die allesamt progressive Ansichten zur körperlichen Züchtigung vertreten.”

“Ironischerweise haben Studien einen Zusammenhang zwischen körperlicher Züchtigung und vermehrtem Fehlverhalten hergestellt. Dieselbe Studie des Korea Institute of Criminology, in der festgestellt wurde, dass fast 95 % der koreanischen Gymnasiasten körperliche Züchtigung erfahren hatten, ergab auch, dass körperliche Züchtigung zu mehr Rebellion führt. Jahrzehntelange Forschung hat gezeigt, dass die Anwendung körperlicher Züchtigung Kinder daran hindert, zu verstehen, warum ein Verhalten falsch ist, weil sie sich auf den Schmerz konzentrieren, den sie empfinden, und nicht auf die Lektion. Laut einer 2002 von Dr. Elizabeth Thompson Gershoff vom National Center for Children in Poverty der Columbia University durchgeführten Metadaten-Analyse von 88 Studien wird körperliche Züchtigung mit elf Auswirkungen in Verbindung gebracht, von denen zehn negativ sind. Während der einzige positive Zusammenhang mit dem besteht, was die Forscher als “unmittelbare Nachgiebigkeit” bezeichnen, deuten die Verbindungen zu langfristiger Aggression, Fehlverhalten und antisozialen Tendenzen darauf hin, dass die Kinder die mit den Strafen beabsichtigten Lektionen nicht verinnerlichen, sondern stattdessen ihr Verhalten ändern, um weitere Schmerzen zu vermeiden.”

Es gab also schon lange Streit in Korea um die Prügelstrafe, doch leider setzten sich eher menschenverachtende Ansichten durch und wissenschaftliche Erkenntnisse galten wenig – wobei dies bei uns eigentlich nicht anders ist. Wissenschaft ist auch bei uns der größte Feind des Schulsystems (ich bin Diplompädagogin). Aber letzten Endes hat die Vernunft und Menschlichkeit dann doch 2021 in Korea gesiegt.

Die körperliche Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen wird in zahlreichen Serien thematisiert. In Mother rettet eine Lehrerin ein junges Mädchen davor, zu Tode geprügelt oder erstickt zu werden. In Engel Dans letzte Mission: Liebe ist es Engel Dan, der einst so sehr von seinem Vater misshandelt wurde, dass er den Selbstmord vorzog. Auch in It’s Okay To Not Be Okay haben die Personen Probleme mit Gefühlen umzugehen, wegen schrecklichen Bestrafungen in ihrem einstigen Elternhaus. In Crash Landing On You hat unsere Heldin bis heute ein Traume auf Grund der Behandlung durch ihre Stiefmutter.

Ähnliche Filme und Serien zum Weiterschauen

In Something in the Rain ist unsere Heldin gleichfalls älter, als der Mann, den sie liebt. Zumal war er immer wie ein Bruder für sie. Beide müssen mit Vorurteilen kämpfen, zu mal unser Held keine Eltern hat und somit kein angesehenes Elternhaus.

Jungle Fish ist ein Kurzfilm über die Probleme von Schülern an koreanischen Schulen.

Da er in einer ähnlichen Zeit spielt (2008), beleuchtet er das koreanische Schulsystem aus Sicht der Schülerinnen und Schüler.

Auch Jungle Fish kann man kostenlos auf YouTube anschauen.

In Second 20’s bricht eine Frau, die sich bislang nicht verwirklichen konnte, aus, um endlich das zu machen, was sie schon immer machen wollte. Sie geht nochmals studieren und trifft ihren alten Schwarm wieder, der jetzt Professor ist.

Ihr Sohn ist an der selben Uni, was für ihn nicht leicht ist und zu einigen Verwicklungen für beide führt.

Wer Gong Hyo-jin mag, findet auf dieser Website fast alle Serien mit ihr.

Vielleicht wäre Pasta eine gute Serie zum Weiterschauen?

In Pasta möchte sie Köchin werden – muss jedoch als Küchenhelferin anfangen und hat die vielen männlichen Köche gegen sich.

Der Mann, in den sie sich verliebt, hat einen alten Schwarm, eine erfolgreiche, gutaussehende Köchin – und sie, Gong Hyo-jin, ist das hässliche Entlein aus armem Hause.

Goo Yoos Paraderolle ist sicherlich die Titelrolle in Goblin: The Lonely And The Great God.

Das ist eine reine Komödie, aber eine derjenigen, die man gesehen haben muss, wenn man ein K-Drama-Fan sein möchte.