Black Knight (Netflix)

Allgemeines

• Titel: 택배기사 (= “Der Kurier” oder “Der Paketbote”, wörtlich: “Paketfahrer”)
• Folgen: 6, jeweils zwischen 45 und 52 Minuten
• Erstausstrahlung: Netflix
• Erstausstrahlung am: 12. Mai 2023 (alle Folgen)
• Streaming: Netflix, auf Deutsch synchronisierte Version verfügbar.

Genre/Kategorien

Action, Deutsch, Dystopie, Militär, Netflix, SciFi, Serie nach Webtoon, Serien, starke Frauen, Synchronisiert

• Entwickelt von Netflix
• Regie: Cho Ui-seok
• Drehbuch: Cho Ui-seok
• Drehbuch basiert auf dem Webtoon “Black Knight” von Lee Yun-kyun
• Produktion:
  – Produktionsfirma: Project 318

Bewertungen

Dass BLACK KNIGHT nicht sehr hoch bewertet wurde, liegt sicherlich an der etwas dünnen Story und dem doch sehr raschen und einfachen Ende. Die erste und die letzte Folge sind keine Highlights. Zuerst wird die Welt eingeführt, was wenig spannend ist. Am Ende wird viel geballert und dann haben sie gewonnen. Etwas mehr Tiefgang in der letzten Folge hätte der Serie gut getan. Dennoch ist sie durchaus sehenswert und sorgt für Kurzweil. Anspruchsloses Popcornkino ohne Tiefgang, doch mit tollen Bildern. Ich habe statt Popcorn Korean Chicken nebenher gegessen, geht auch.

Trailer

Die Welt in Black Knight

Vor langer Zeit prallte ein größerer Meteorit auf die Erde. Dadurch verwandelte sich die Erde in einen Wüstenplaneten. Die Luft enthielt nur noch wenig Sauerstoff.

Der Cheonmyeong-Konzern entwickelte eine Methode, um aus Oxonium Sauerstoff zugewinnen. Fortan waren alle Einwohner von der Sauerstoffproduktion des Cheonmyeong-Konzerns abhängig. Auch wurde eine Maske erfunden, die Sauerstoff aus der Luft gewinnen kann.

Der Cheonmyeong-Konzern baute neue Städte, doch bieten sie nicht genügend Platz für alle Menschen, die noch am Leben sind. Diese neuen Städte gliederten sich auf in den
– Allgemeinen Distrikt,
– den Sonderdistrikt
– und den Zentraldistrikt.
Im Allgemeinen Distrikt wohnen die Menschen in einer Art Container-Häusern unter freiem Himmel, in denen sie Luft atmen können und im Haus keine Schutzmaske tragen müssen. Doch sobald sie das Haus verlassen, müssen sie eine Schutzmaske tragen
Im Sonderdistrikt, der sich am Rand des Zentraldistrikts befindet, können die Menschen die Wohnungen und Häuser verlassen, ohne der Außenluft ausgesetzt zu sein, doch auch hier muss man eine Maske tragen. Der Sonderdistrikt und der Zentraldistrikt sind durch eine Kuppel geschützt.
Im Zentraldistrikt kann man fast normal leben. Es gibt Pflanzen und eine Simulation des freien Himmels. Man muss im Freien keine Maske tragen. Es gibt überall Luft zum Atmen.
Als Flüchtlinge wird die Mehrheit der Bevölkerung bezeichnet. Sie haben keinen Platz in den Distrikten bekommen und müssen selbst schauen, wie sie überleben. Eine Maske haben sie, aber keinen Zugang zu frischen Sauerstoff.

Die Kuriere bringen den Sauerstoff und andere Güter in die verschiedenen Bezirke – aber auch zu Flüchtlingen. Ihre Fahrten sind gefährlich, da sie durch verwüstete einsame Gegenden fahren müssen und überall Banditen lauern. Sauerstoff ist ein wertvolles Gut geworden, weshalb es gefährliche Banden gibt, die davon leben, Kuriere zu überfallen und auszurauben.

Beschreibung

BLACK KNIGHT spielt in einer dystopischen Zukunft, im Jahr 2071, in der die starke Luftverschmutzung zu einem riesigen Problem geworden ist, nachdem ein Komet den größten Teil der Welt zerstört hat. Dadurch stieg die Luftverschmutzung und der Sauerstoffgehalt sank. An manchen Tagen kann man maximal 3 Minuten ohne Atemmaske an der Oberfläche überleben. Menschen verlassen deshalb selten ihre Häuser ohne Atemschutzmasken, bzw. Sauerstoffmasken.

Den Kometeneinschlag haben nur etwa 1% der koreanischen Bevölkerung überlebt. Korea ist jetzt eine Wüste und das Überleben ist schwer. Für nur einen kleinen Teil dieser Bevölkerung wurden Unterkünfte mit Sauerstoffversorgung geschaffen, die Mehrheit – Flüchtlinge genannt – muss selbst schauen, wie sie es schaffen zu überleben.

Sauerstoff ist zu einem wichtigen Gut geworden. Dieser wird einzig von einem Konzern Namens Cheoncheon (gesprochen: Dschondschon) hergestellt und verteilt. Damit der Sauerstoff (und auch andere Güter) sicher ankommt, müssen die Kuriere, die die Waren überbringen, besonders gut ausgebildete Kämpfer sein. Auf ihrem Weg gibt es viele Räuberbanden, die die Kuriere wegen ihrer wertvollen Fracht überfallen. Da die Kuriere trotz dieser zahlreichen gefahren immer wieder ihre Lieferungen bei den Menschen abliefern, sind sie zu waren Helden geworden. Sie sind so etwas, wie die Postkutschenfahrer im Wilden Westen.

Eines Tages trifft ein legendärer Kurier namens „5-8“ einen Jungen namens Sa-Wol, der genau wie er ein Kurier werden möchte. Er unterstützt ihn, doch 5-8 und die Kuriere sind auch Widerstandskämpfer und beäugen argwöhnisch die neue Stadt, die gebaut werden soll, da sie befürchten, dass sie wieder nur für das “bessere Volk” gedacht ist und die Flüchtlinge wieder einmal vergessen werden. In der Vergangenheit gab es immer wieder Massaker an den Flüchtlingen, und nun befürchten sie, dass es wieder zu solch einem kommen wird.

Die wichtigsten Personen

• Kim Woo-bin als 5-8(gesprochen: 5-Strich-8):Als Kurier ist er eine Legende. Außerdem ist er der beste Kämpfer unter allen Kurieren. Niemand kann es mit ihm aufnehmen.
• Lee E-dam as 4-1: Eine Kurierin, 5-8s rechte Hand. Sie hilft 5-8 Sa-wol zu trainieren.
• Kang You-seok als Yoon Sa-wol (윤사월)/ Flüchtling 38 (Choi Seung-hun als junger Sa-wol): Ein Flüchtling, der ein Kurier werden möchte, wie 5-8 (5-8 ist sein großes Idol). Vor 9 Jahren wurde er verwundet von Oberst Jeong Seol-ah gefunden, die ihn heimlich (denn es war gegen das Gesetz) zu sich brachte und bei sich aufnahm. Damals, vor 9 Jahren, sollte sie alle Flüchtlinge töten, die nach einem Anschlag noch am Leben waren. Der Cheonmyeong-Konzern befahl damals die Ermordung aller Flüchtlinge, die für bessere Lebensbedingungen streikten. Doch Jeong Seol-ah kämpfte mit ihrem Gewissen und versuchte zumindest einen zu retten.
  Der Name “Sa-wol” bedeutet “April”.
• Noh Yoon-seo (노윤서) als Jeong Seul-ah (정슬아 ) (Kim Ah-hyun als junge Seul-ah): Seol-ahs jüngere Schwester und damit auch Sa-wols (angenommene) Schwester.
  (Anmerkung: Noh Yoon-seo (노윤서) wird in Wikipedia Roh Yoon-seo genannt)
• Esom als Oberst Jeong Seol-ah (정설아): Sie ist Oberst des Defense Intelligence Command (militärischer Geheimdienst). Da sie vor 9 Jahren Sa-wol bei sich aufnahm, ist sie auch seine große Schwester (Noona).
• Lim Sung-jae als Sergeant Lee (이 중사): Unteroffizier, dient unter Oberst Jeong Seol-ah und ist ihr Vertrauter.

• Song Seung-heon als Ryu Seok (류석): Der Sohn von Ryu Jae-jin und der Erbe der Cheonmyeong-Gruppe, die die Welt mit Sauerstoff versorgt. Er baut eine neue Stadt, die nur für eine Elite sein soll, damit diese besser leben kann.
• Lee Sung-wook als Direktor Oh/Oh Ji-hwan (오지환): Der Assistent von Ryu Seok und Geschäftsführer des Distrikt-A-Projekts der Cheoncheon-Gruppe. Er muss Ryu Seok gehorchen, da er einen Chip implantiert bekam, über den Ryu Seok ihn jederzeit töten kann, wenn er seinen Befehlen nicht gehorcht.
• Nam Kyung-eup als Ryu Jae-jin (류 회장, Vorsitzender Ryu): Vorsitzender der Cheoncheon-Gruppe und Vater von Ryu Seok. Er entwarf einst die wunderschöne Stadt, in der 1% der Überlebenden nun ohne Maske leben und Sauerstoff frei atmen können. Bis heute hat er Gewissensbisse, weil er nur 1% aufnehmen konnte und er weiß, dass er viel falsch gemacht hat. Doch er sieht sich auch all der Herrscher der neuen Welt, schließlich ist er derjenige, der sie gebaut hat.
• Jin-kyung als Präsidentin (대통령): Sie ist eine Präsidentin, die sich um eine faire und gerechte Welt bemüht und den Plänen von Ryu Seok kritisch gegenüber steht.
• Yoo Yeon-soo als Verteidigungsminister

• Kim Eui-sung als Großvater (Dduk Halbae, 뚝딱할배): Ein Flüchtling und Allround-Mechaniker, der alles reparieren kann, aber nicht richtig, ein “Hüter der Nutzlosigkeit”. Er ist auch Sa-wols langjähriger Vormund und zieht 3 weitere Jungs auf.
• Lee Joo-seung als Loser (Mu–sseul–mo 무쓸모 = nutzlos, engl. useless): Ein Flüchtling, der von Großvater aufgezogen wird und Sa-wols Freund
• Jung Eun-seong als Wuff (eigentlich Meong 멍 = blauer Fleck, Beule, kann auch als “Wuff” gedeutet werden): Ein Flüchtling, der von Großvater aufgezogen wird und Sa-wols Freund
• Lee Sang-jin als Wuff Wuff (Meong Meong,멍멍 = Wuff Wuff (Hundegebell)): Ein Flüchtling, der von Großvater aufgezogen wird und Sa-wols Freund.
• Kim Ki-bang als InformantJu Kyung–nam (정보원): Er hilft den Kurieren gegen die Cheoncheon-Gruppe und schleust sich in wichtige Positionen ein.
• Bae Yu-ram als 5-7: Ein Kurier, Ji-hwans Cousin

Musik

Black Knight hat nur wenig Musik, doch der einzige Song ist durchaus hörenswert.

Zum Titel “Black Knight”

Die Serie heißt eigentlich “Der Kurier” auf Deutsch, oder “Der Paketbote”. Der Name “Black Knight” ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Niemand und nichts in dieser Serie erinnert an die Figur des “Schwarzen Ritters”, außerdem tragen die Kuriere nicht Schwarz.

Ich vermute einmal, dass der Titel an “Dark Knight” – und somit an Batman – erinnern soll. Unser Held hat alle Batman-Eigenschaften, außer Superwaffen und ein Superauto.

Der Ursprungstitel beinhaltet das Wort “Kisa” (기사). Kisa bedeutet “Fahrer” oder “Chauffeur”, allerdings kann man es auch mit “Ritter” übersetzen, doch macht dies wenig Sinn. Sinnfreie Übersetzungen haben wir leider häufig. So wurde “Kisa” schon bei Cinderella and the four Knights absichtlich falsch übersetzt, obwohl auch da das Wort hier “Ritter” überhaupt keinen Sinn ergibt, “Chauffeure” oder “Fahrer” aber einen Sinn ergeben, als Übersetzung (bezogen auf die tatsächliche Geschichte).

Auch in “Black Knight” gibt es keine Ritter, keine Kämpfer in Schwarz, kein verkleideter Richard Löwenherz (der Schwarze Ritter in “Ivanhoe”). Es gibt einfach nur Paketboten, die gleichzeitig gegen einen Konzern und für eine gerechtere Welt kämpfen.

Der Webtoon

Die Geschichte in der Netflix-Serie folgt exakt dem Webtoon. Man kann ihn auf Englisch lesen, muss sich jedoch kostenlos registrieren lassen.

Tipps zum Weiterschauen

Eine weitere SiFi-Dystopie ist Sisyphus The Myth. Korea ist zerstört. Eine junge Frau reist aus der Zukunft in die Vergangenheit und versucht zu verhindern, dass die Katastrophe, die ganz Korea zerstörte aufgehalten wird.

Auch The Devil Judge beschreibt eine dystopische Welt, in der ein Virus ausgebrochen ist. Das Vertrauen in die Regierung ist erschüttert, weshalb sie glaubt, es mit öffentlichen Schauprozessen wiederherstellen zu können. Doch der verantwortliche Richter hat ganz andere Pläne…

IRIS ist eine actionreiche Agentenserie, in welcher unser Held im Alleingang – denn auch der koreanische Geheimdienst ist unterwandert – verhindern muss, dass Seoul durch eine nordkoreanische Atombombe zerstört wird.

Ein an der DMZ (Demilitarisierten Zone) stationierter Trupp Soldaten muss sich in Search um seltsame Vorgänge in der demilitarisierten Zone kümmern. Ein unbekannter Stoff scheint aus Menschen Monster zu machen, die in der DMZ leben. Zudem kann man diesen Stoff auch militärisch nutzen.

Grid ist eine wunderbare Dystopie in einer Zukunft, in der die Erde durch ein Sicherheitsnetz (Grid) vor gefährlicher Strahlung geschützt wird. Doch eines Tages taucht eine unbekannte Zeitreisende aus der Zukunft auf und ermordet Menschen. Wer ist sie und was beabsichtigt sie? Die Serie ist toll, wären da nicht die letzten 10 Minuten…