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Pyo Ye-rim war gegen Mobbing – Eine ARTE Reportage

Auf folgende Reportage wurde ich aufmerksam gemacht (Danke!) und möchte sie euch ans Herz legen.

Das Mobbing an koreanischen Schulen ist wohl tatsächlich ein sehr großes Problem,nicht nur in den Serien aus Südkorea.

Doch trotz des Bewusstseins der Existenz dieses Problems, scheint es niemanden zu kümmern. Eigentlich müssten alle lehrer und Lehrerinnen zur Verantwortung gezoogen werden, denn dasm was hier geschildert wird ist Folter in der reinsten Form. Das Wort „Mobbing“ klingt da schon nach einer Verniedlichung.

Die Doku:

Informationen zur Doku:

Von ARTE (Quelle: ARTE):

38 Min. – Verfügbar bis zum 20/01/2028 – Sendung vom 24/01/2025

Im Jahr 2023 wurden über 60.000 südkoreanische Schülerinnen und Schüler Opfer von Mobbing in der Schule, doppelt so viele wie fünf Jahre zuvor. Pyo Ye-rim beschloss 2023, sich endlich gegen ihre Peiniger zu wehren. Darüber offen zu reden, war bis dahin tabu.
In den sozialen Netzwerken berichtete die junge Frau über die Belästigungen, die sie zwölf Jahre lang in der Schule erlitten hatte.

Ihr öffentliches Geständnis erschütterte das Land und löste eine Welle der Unterstützung aus. Pyo Ye-rim wurde zum Gesicht des Kampfes gegen Mobbing, für eine Änderung des zu laschen Gesetze und der Mentalität, darüber nicht zu reden. Ein Hashtag, #hakpok, wurde ins Leben gerufen.

Angesichts der Tausenden von Zeugenaussagen schien die südkoreanische Gesellschaft endlich das Ausmaß des Phänomens zu erkennen und die Ursache: Es liegt vor allem auch am ultrakompetitiven Bildungssystem, das die jungen Menschen in der Schule zu maximaler Selbstoptimierung zwingt, in einem brutalen Wettbewerb um die allerbesten Noten. Wer da zur Zielscheibe der anderen wird, kann sich nur schwer schützen.

Viele sehen im Suizid die einzige Möglichkeit, ihrem Martyrium ein Ende zu setzen. Deshalb ist Südkorea das Land mit der höchsten Suizidrate im Zusammenhang mit Mobbing in der Schule.

Pyo Ye-rim konnte dieser Spirale nicht entkommen. Die Schikanen gegen sie begannen erneut, diesmal jedoch über soziale Netzwerke. Sie nahm sich deshalb das Leben und hinterließ ein Abschiedsvideo mit einem einzigen Wunsch: Das neue Gesetze eines Tages gegen Mobbing schützen werden.

Produzent/-in: Michael Sztanke
Land: Frankreich
Jahr: 2025

Mobbing ist erwünscht – auch in Deutschland. Eine Anmerkung.

Wir müssen politisch werden. Wir können nicht einfach mit dem Finger auf Korea zeigen, wir müssen auch einmal uns anschauen. Haben auch wir eine Mitschuld an Mobbingopfern? Können wir etwas ändern?

Mindestens 58% der Deutschen finden Mobbing gut und haben kein Problem damit, andere in den Tod zu mobben. Sie jubeln sogar Parteien zu, die das fordern.

Menschen, die gerne mobben, ziehen ihre Rechtfertigung meist aus dem Verhalten des Staates, bzw. der Öffentlichkeit. Wenn der Staat oder einzelne Parteien Minderheiten diskriminieren, Hass und Hetze verbreiten, wie die CDU, AfD, FDP oder Sara Wagenknecht (BSW), dann sehen wir in Deutschland, wie Menschen bereitwillig mitmachen. Wenn es okay ist, gegen Schwache zu hetzen und sie zu mobben – für Parteien und den Staat – warum dann nicht auch für Schülerinnen und Schüler?

Mobbing hört nur dann auf, wenn Hass und Hetze aufhören. Wenn es klar ist, dass man gegen niemanden hetzen darf, egal was oder wie der Mensch ist. Wenn es klar ist, dass ALLE Menschen respektiert und geachtet werden müssen und es unsere Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass ALLE Menschen glücklich werden können.

Deshalb gilt in erster Linie: Nicht wegschauen.

Pyo Ye-rims Mobbing geschah nicht heimlich. Die Lehrer sahen zu! Sie beschuldigten Pyo Ye-rim sogar, vielleicht selbst daran schuld zu sein, gemobbt zu werden. Das nennt man „Blaming The Victim“.

Die Polizei schreibt dazu:

„Die Ursache für einen Übergriff wird hierbei nicht bei der Tatperson, sondern im vermeintlich „provokativen“ Verhalten des Opfers gesucht. Man spricht dabei von einer möglichen „Mitschuld“, wo es aber keine gibt.
Andersherum formuliert hieße das, wenn man sich selbst richtig verhalten würde, könnte ja nichts passieren. Das wäre eine trügerische Sicherheit und falsch.“

Wenn wir annehmen, dass jemand, gegen den gehetzt wird, egal ob Flüchtling, transsexuelle Frau oder Schülerin, selbst schuld sein könnte, dann sind wir nicht besser als Pyo Ye-rims Lehrer und Lehrerinnen.

„Die Täter-Opfer-Umkehr kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel Vorurteile gegenüber bestimmten Opfergruppen, mangelndes Verständnis für die Dynamik von Gewalt oder die Tendenz, die Verantwortung für die Tat auf das Opfer zu übertragen, um die Schuld des Täters zu relativieren.“

Sogar am Schluss noch, als Pyo Ye-rim offen im Internet gemobbt wurde, unternahm die Polizei so gut wie nichts. Sie meinten, sie würden nicht genügend Beweise finden. Die Täter kamen bis zuletzt straffrei davon. Hass und Hetze, auch wenn sie andere in den Tod treiben, sind nicht strafbar. In Deutschland jubeln 58% sogar Hass- und Hetz-Parteien zu.

Was Pyo Ye-rim geschehen ist, ist schrecklich. Und jeder und jede, der/die bei Diskriminierungen wegschaut, ist letzten Endes ein Mittäter oder eine Mittäterin. Jeder oder jede, welche eine menschenverachtende Partei wählt und dafür sorgt, dass Hass und Hetzte gesellschaftlich akzeptiert werden, bringt jeden Tag viele Pyo Ye-rims um. Sie alle sind letzten Endes Mörder – keine menschlichen Wesen. Denn warum sollte jemand, der noch etwas menschlich ist, so etwas anderen antun? Warum sollte jemand, der noch etwas menschlich ist, Hass gegen Minderheiten verbreiten oder auf anderen psychisch herumhacken?

Gewalt kommt nie aus dem Nichts. Sie entsteht nicht einfach so. Gewalt hat immer Vorbilder. Und immer ist es der Staat oder die Gesellschaft, die das Vorbild sind für solche Taten. „Wenn die das dürfen, dann dürfen wir das auch!“ Ganz einfach. Was nicht verboten ist, muss okay sein, denn sonst wäre es verboten.

Mobbing ist in Deutschland nicht verboten?

Warum?

Weil sonst Parteien nicht mehr gegen Minderheiten hetzen könnten. Sie würden sich dann nämlich strafbar machen. Die AfD und die CDU, mitsamt der BSW müssten sich auflösen. Sie würden jede Existenzberechtigung verlieren, wenn Mobbing strafbar wäre.

Es ist ganz einfach.

Wir müssen nur das Kreuz an der richtigen Stelle machen, wenn wir keine Pyo Ye-rims in Deutschland haben wollen, statt mit dem Finger auf Korea zu zeigen.

Mobbing wird übrigens wie folgt definiert: „systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren“*, laut unserem Bundestag. Wenn das endlich strafbar wäre…

… dann gäbe es keine rechtskonservative Partei Koreas mehr, Yoon wäre nicht an die Macht gekommen, es gäbe keine AfD, CDU/CSU oder BSW mehr – sie alle wären verbotene Parteien** –

… und natürlich auch kein Mobbing.

Wie schön wäre das denn?


*Quelle: Deutscher Bundestag. Wissenschaftliche Dienste: „Gesetzliche Regelungen in Deutschland zum Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz
** Momentan beteiligen sich auch SPD und GRÜNE an der Hetze um an der Macht zu bleiben, statt diese anzuprangern. Für die Macht opfert man gerne einmal ein paar Menschen. Kollateralschäden nennt man das. Wer möchte der nächste Kollateralschaden sein? Du?

Filme und Serien zum Mobbing an Schulen:

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Weak Hero Class 1 (Serie)

Yeon Shi-eun ist ein Musterschüler mit den allerbesten Noten. Er will von niemandem etwas, er möchte einfach nur in die Schule gehen und lernen. Doch eines Tages versuchen Mitschüler ihn zu mobben. Er flippt aus, eine Spirale der Gewalt beginnt – und Freundschaften entstehen.

Bewertungen: – Gesamtnote: 89,3 – IMDb: 8,6 – Asian Wiki: 91 – My Drama List: 9,1 – Viki: 9,7

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The Glory (Serie)

Moon Dong-eun 36 Jahre alt und Lehrerin. Einst wurde sie an der Schule von einer Gruppe rund um die reiche Schülerin Park Yeon-jin regelmäßig gefoltert. 18 Jahre lang hat Moon Dong-eun an ihrem Racheplan gearbeitet, nun ist sie gekommen, um ihn auszuführen.

Deutsche Synchronisation verfügbar

Bewertungen (gesamt, beide Teile):
– Gsamtnote: 86,7 – IMDb: 8,0 – Asian Wiki: 90 – My Drama List: 9,0

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Jungle Fish (Kurzfilm)

Jungle Fish thematisiert den Druck, dem Schülerinnen und Schüler an koreanischen Schulen ausgesetzt sind. Sie sind wie Fische in einem Aquarium, die nicht rauskönnen. Außerdem ist es ein Kampf ums Überleben, wie im Dschungel, der die Schülerinnen und Schüler Dinge tun lässt um zu überleben, die sie selbst verabscheuen.

Bewertungen: IMDb: 8,2 – MyDramaList: 6,7 – AsianWiki: 87

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Alice, the final weapon (Serie)

Alice, the final Weapon ist eine Hardcore-Action-Romanze, in welcher Alice (einen ausgebildete Killerin), um ihre wahre Identität zu verbergen, als Oberstufenschülerin an ein Internat geht. Dort trifft sie auf den gut aussehenden, aber von Todessehnsucht beherrschten Schüler Yeo-Reum. Wider jede Vernunft verlieben sich beide ineinander und von da an versuchen verschiedene Menschen, von Schulmobbern bis zur Killer-Elite, sie zu töten.

Bewertungen: – IMDb: 7,5 – Asian Wiki: 94 – My Drama List: 7,7 – VIki: 8,7

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All Of Us Are Dead (Serie)

Nach einem gescheiterten wissenschaftlichen Experiment wird eine örtliche High School von Zombies überrannt und die gefangenen Schüler kämpfen ums Überleben. Ohne Essen oder Wasser und ohne Kommunikationsmöglichkeit müssen sie ums Überleben kämpfen und planen, in Sicherheit zu kommen. Dabei entstehen Konflikte und die Schülerinnen und Schüler lernen ihre wahren Seiten gegenseitig kennen.

Deutsche Synchronisation verfügbar

Bewertungen: – IMDb: 7,6 – Asian Wiki: 89 – My Drama List: 8,5

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Boys Over Flowers

Jan-di, eine junge Gymnasiastin aus nicht sehr wohlhabendem Hause, erhält ein Stipendium für die Shinhwa-High School (Gymnasium). An diese Schule gehen sonst nur die reichsten der Reichen. An der Schule trifft sie auf die F$: Vier steinreiche und gutaussehende Jungs. Der Familie des Anführers von ihnen, Gu Jun-pyo, gehört die Shinhwa High Scholl. Dadurch nehmen sich die F4 das Recht heraus, jeden zu mobben und zu schikanieren. Doch Jan-di lässt sich das nicht gefallen und so stoßen die F4 auf Widerstand – und kommen Jan-di näher. Als aus Hass und Ablehnung Liebe wird, ist Jan-dis Leben in Gefahr.

Bewertungen: – IMDb: 8,0 – Asian Wiki: 94 – My Drama List: 7,7 – Viki: 9,4 – Zuschaueranteil: 35,5%

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